Gepostet am: 16. November 2025

Geschrieben von: Dirk Schmitz

Kategorie: Campingplatz, Kroatien

Vorwort

26.07. - 02.08.2024

Camping Baldarin ist Kroatien Urlaub wie in den 80ern. Weit ab vom Schuss, aber wunderschön.

Der Campingplatz

Die letzten 10 Km der Anreise sind ein Abenteuer. Aber die Fahrt lohnt sich. Große Bereiche nicht parzelliert wie in den 80ern üblich. Viele Schattenplätze unter Pinien. Für alles über 6 Meter Länge muss man aber schauen ob man einen passenden Platz findet. Es gibt viele kleine Plätze. Die Premium Plätze sind teurer und im Regelfall auch ausgebucht. 3 Tage die Woche frischer Fisch. Was fehlt ist ein Obst und Gemüse Stand. Da ist die Supermarkqualität nicht so gut.

  • Punta Križa b.b. , 51554 Nerezine Kroatien
Camp Baldarin

Nach einer ruhigen Nacht in Rosegg sind wir am Freitag morgen schon früh startklar. Ab 5:00 Uhr ist Sandra schon wach und möchte los. Der Platz öffnet die Schranke aber erst um 6:00 Uhr. Also erst mal einen Kaffee und die aufgehende Sonne genießen. Da wir die Chemietoilette nicht entsorgen können, fahren wir mit einem halbvollem Klo weiter. Um 6:00 Uhr kommen wir aber gar nicht vom Platz, da zwei weitere Camper schon an der Schranke stehen. Um 6:05 Uhr verlassen wir den Platz. Die Auffahrt auf die Autobahn führt uns direkt auf die Brücke vor den Karawankentunnel. Hier stellen wir uns erst bei den „normalen“ Autos an, nehmen dann aber die Spur für die Go Box.

In Postonja geht es dann auf die Landstrasse und eine abenteuerliche Tour durch Slowenien beginnt. Seit wir fahren haben es die Slowenen noch nicht geschafft hier die Strassen auszubauen. Viele kleine Orte, ein einspuriger Tunnel und das Panzermuseum treiben uns ein Grinsen auf das Gesicht. von 7:40 Uhr bis 8:30 Uhr sind wir hier unterwegs, bis wir die Kroatische Grenze erreichen. Dort geht es direkt auf die Autobahn, wo wir 2,10 € für die Maut bezahlen. Wir nutzen Visa.

Um 9:34 Uhr sind wir auf Krk und kaufen im Konsum ein. Hauptsächlich Getränke. Da es keine Einkaufswagen mehr gibt, wollen wir auch nicht mehr bis zum KLEXi schleppen. „Der Supermarkt auf dem Platz wird schon was ordentliches haben.“ Was für eine Fehleinschätzung.

Um 10:02 Uhr reihen wir uns auf die Fähre nach Cres ein. Neun Reihen Fahrzeuge stehen nebeneinander und warten auf den Transfer. Wir zahlen 56,20 € und können mit Visa zahlen. Um 10:57 Uhr ist die Fähre beladen und legt ab. Sogar auf dem Unterdeck mussten Autos parken. Die Fähre ist schon richtig groß. Nach 25 Minuten sind wir auf Cres. Auf der Insel gibt es keinen schönen Platz wo man sich für die Fähre einreiht. Hier steht man auf der Küstenstrasse und rollt einspurig runter zur Fähre.

Es geht über Land, rauf und runter und mit maximal 80 Km/h. Auf einer Geraden müssen wir dann einen polnischen PKW überholen, der so langsam gefahren ist, dass sich hinter uns eine Schlange gebildet hat. In Osor kommt dann ein Kreisverkehr in dem man entweder nach Mali weiter fahren kann oder in Richtung Punta Kriza und dem Camp Baldarin. Ab hier wird es richtig spannend. Die Strecke ist zum Großteil nur einspurig Asphaltiert. Und zum großen Teil ist sie auch nur einspurig. Überholen ist gar keine Option, es ist eh meistens maximal 40 km/h erlaubt, und bei Gegenverkehr muss einer in eine der zahlreichen Lücken ausweichen. Dazu geht es auch noch rauf und runter mit Mauern rechts und links. 16 km lang auf einem Feldweg unterwegs. Das war schon was.

Gegen 14:00 Uhr erreichen wir bei 73.910 km das Camp. Zunächst versuchen wir auf einen freien Premium Platz zu kommen, aber der ist dann doch zu klein und KLEXi knutscht mit einem Ast von einem Baum. Es bleibt aber bei ein bisschen Dreck am KLEXi. Wir finden dann im freien Bereich einen großen Platz mit Meerblick. Zu einer der vielen kleinen Buchten sind es ca. 150 Meter und 20 Höhenmeter. Alles total cool. Der freie Bereich ist so wie die Plätze früher waren. Nicht parzelliert, man stellt sich hin wo man will, schaut das man den Nachbarn nicht zu sehr auf die Pelle rückt und holt dann das lange Stromkabel raus. An jedem Stromkasten sind gleich mehrere Wasseranschlüsse. Also eigentlich ein Premiumplatz nur ohne Parzelle. Für zwei Personen mit dem Camper und Kurtaxe liegt der Platz in dem freien Bereich bei ca. 45,- € pro Nacht. Zum Vergleich zahlt man in Valalta ca. 76,- € pro Nacht. Die Waschhäuser sind alt, aber sauber und eigentlich ständig mit Personal bestückt.

Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag kommt ein Fischwagen auf den Platz und verkauft frischen Fisch. Wir haben direkt mal eine große Dorade gekauft und gegrillt. Am Platz gibt es auch einen Supermarkt der eigentlich alles hat, was man braucht. Eigentlich heißt aber nur eigentlich. Was es hier nicht gibt ist vernünftiges Obst und Gemüse. Die Qualität ist eher unterirdisch.

Am Mittwoch hat Dirk dann die tolle Idee mit den Rädern nach Osor zu fahren. Dort ist auch ein „Market“ und eventuell gibt es ja dort Gemüsestände. Nach 16 Km Fahrradtour in 90 Minuten pro Strecke wird klar. Nein, es gibt hier kein Gemüse. Mit dem Rad wird dann noch mal richtig klar wie bergig das hier ist. Streckenweise im ersten Gang mit Sport oder Turbo unterwegs. Die Akkus der Räder anschließend fast leer und dazu noch die schmalen Strassen und Autofahrer die keine Zeit haben. Das war schon eine Herausforderung und ein Wagnis.

Am gleichen Tag besprechen wir das uns das Einkaufsthema doch nervt. Wir beschließen noch bis Freitag morgen hier zu bleiben. Also am 01.08. abends alles abzubauen und am nächsten Morgen zu fahren.

Wenn die Situation mit dem Einkauf nicht wäre, könnten wir uns hier auch einen längeren Aufenthalt vorstellen. Der Platz hat eine wahnsinnige Ruhe und entspannt uns sehr. Die Einkaufsmöglichkeiten in Mali und Cres sind viel besser und beides ist mit dem Auto oder dem Roller gut zu erreichen. Das ist mal ein Nachteil mit dem Wohnmobil. Wir haben viele Familien gesehen, die mit dem Auto einkaufen gefahren sind.